Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Nachgetragen
Der Tag ist gleißend hell und beißend kalt, als du mir auf dem Bahnsteig entgegenkommst. Fast durchsichtig bist du in all dem Licht; ich würde dich gern viel, noch viel länger umarmen.

Du gehst mit mir durch die Stadt und schaust sie mit mir an, trinkst Kaffee mit mir und sitzt mit mir in der Sonne, und doch bist du ohne mich irgendwo, wo meine Blicke nicht hingelangen, nicht mein Lächeln und schon gar nicht meine Hand.

Ich bin so dicht bei dir, wie ich nur kann. Es ist so hell. Wir blinzeln und stehen schutzlos unter all den Leuten, die einfach sein können; und wir, wir müssen achtgeben, müssen getrennter Wege gehen, und alle Zärtlichkeit behalte ich für mich, als du wieder reist.
 
 
25. Februar 2018, 22:02                               ° danach

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Linien
Ganz knittrig, klagst du, seien deine Handrücken geworden. Da: lauter neue Linien, und Flecken dazu.

Dabei möchte ich nichts lieber als neben dir liegen und jeder Linie deines Leibes, den äußeren, den oberflächlichen, den farbigen, mit den Augen folgen; wenn deine Haut Pergament ist, dann will ich jede Geschichte lesen, die darauf steht.
 
 
14. Februar 2018, 13:18                               ° erwünscht

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die Sehnsucht übergroß
Der Dämmerung zusehen, wie sie die Fenster erobert. Alles sehr still bis auf die Musik im Kopfhörer.

Mit Dir mal so liegen, sprachlos vor Liebe, einander streichelnd oder nur haltend, ohne Verlangen einander wollend und im Schweigen bejahend, wie ein einziges Wesen in zwei Körpern, während es unmerklich Nacht wird und das Dunkel zu uns kommt wie ein liebebedürftiges Tier.
 
 
11. Januar 2018, 20:28                               ° erwünscht

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So ist das.
Wieder und wieder biegt sich der Tag zurück zu jenem vor Jahren, als du am Bahnsteig auf mich wartetest; wie heute war es schon dunkel, und du, ganz zurückgezogen hinter Kragen und Mütze, schautest so ernst, als du mich in die Arme nahmst (und fluchtest gleich darauf, weil ein Güterzug vorüberrumpelte);

die erste Berührung, das erste Lachen, der erste Tausch von Wärme; wie du dich in meinen Heimweg stelltest und mich dringlich batest, mit dir zu kommen,

wie aus den Hunderttausenden von Worten ein Leib wurde, kluge Augen und Hände und schöne Lippen, wie wir uns Du sagten und dann feststellten, wir kennen uns längst, und hier ist ja mein Platz.

Das alles ist mir nah, während ich dir fern bin. Den Ort, an dem wir uns trafen, gibt es heute so nicht mehr; das Du, das ist immer wieder neu gewachsen und geworden und hört noch lang nicht auf.
 
 
14. Dezember 2017, 19:04                               ° gemerkt

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