Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
Neunzig mal zweihundert
Nachts betrachte ich dein Gesicht auf dem Kissen, hell und klar im Licht der Straßenlaterne. Du schmollst nicht im Schlaf, du lächelst; alle Flächen glatt, alle Linien wie mit dem Silberstift gezeichnet. Du scheinst. Hinterm Wimpernglanz weiß ich deinen Blick, das Dunkelste an dir, ganz auf deine Träume gerichtet.
Dein Atem fließt sanft über mich hinweg ins Ferne.
In der Weite deines Bettes haben wir Welten gestaltet, dem Untergrund Falten und Täler beigebracht, Deckengebirge aufgetürmt. Inmitten dieser Landschaft finden wir einander, zwei Körper, warm und winzig in der Dunkelheit, eng geschmiegt, daß wir uns nicht verlieren im Schlaf.
16. Juni 2013, 15:38 ° danach
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