Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Verwandte Seelen
Für Dich, Liebe, glaub ich das, ja.
 
 
28. November 2016, 16:32                               ° vergangen

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Böser Traum
Du hast die Decke mitgenommen und dich hinausgelegt, das verstehe ich: hinaus, an Luft und Mondlicht, und dann bin auch ich draußen, da liegst du reglos unterm Baum, halb auf der Decke, und ich sehe gleich, daß etwas nicht richtig ist, die Haltung, die Ruhe, ich muß schauen gehen, ob ich will oder nicht, und ich will nicht und muß doch sehen, daß deiner vertrauten Gestalt eins fehlt: dein Gesicht,
 
 
21. Juli 2016, 19:35                               ° vergangen

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Am Telefon
Deine Stimme in Tränen, und mir sinkt das Herz. Das Schlimme ungeschehen zu machen ist nicht weniger möglich, als dir das Dunkel meiner Halsbeuge zu bieten gegen die schlimmen Bilder.

Ach, meine Hand reicht nicht ein winziges so weit wie meine Wünsche.
 
 
30. April 2016, 00:12                               ° vergangen

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Staunen
Du willst wissen; du willst es wirklich wissen -!
 
 
15. Februar 2015, 21:43                               ° vergangen

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Wie zerbrechlich alles ist.
Das Unglück hat dich verfehlt, und den Himmeln sei Dank dafür; aber nicht da gewesen zu sein, als dich sein Atem streifte, das trifft.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, doch: ich werde gut achtgeben auf mich. Ich will unserer schwankenden Welt keine Zerbrechlichkeit hinzufügen.
 
 
21. Januar 2015, 22:44                               ° vergangen

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Vorhang
Oft ist es in der Frühe, unter der Dusche, wenn noch nicht viel in mir ist außer dem Nachhall von Träumen, daß ich an ihn denke. Er liebte das Wasser heißer als ich. Ich weiß es nicht mehr, haben wir in seinem letzten Jahr noch gemeinsam geduscht?

Und dann denke ich, heute, heute erzähle ich ihm von dir.
 
 
17. November 2014, 19:10                               ° vergangen

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Eingreifen
Immer wieder setzt er sich auf, rückt sich zurecht und legt sich anders, aber er paßt einfach nicht in den Sarg. Er zwängt und wälzt sich und macht sich klein, wie er nie war, und ich kann ihm nicht helfen und weiß doch, daß er hineinmuß, in diesen viel zu engen Sarg hinein, damit man den Deckel schließen und ihn unter die Erde bringen kann.

Am Morgen bin ich traurig von diesem Traum, den ich neben dir träumte. Sarg und Grab und Friedhof haben ihm allesamt nie gepaßt, Granit und Geranien, so vorschriftsmäßig; und was doch alles dort mit ihm begraben liegt.

Wortlos nimmst du meine Hand. Du kannst mir meinen Traum nicht nehmen; dein Leben und seines haben sich nie berührt, nicht einmal mich hast du damals gekannt. Aber du nimmst meine Hand und küßt mir heute, an diesem Morgen, der der erste ist von allen, die noch kommen werden, die Stirne hell.
 
 
30. Mai 2014, 12:53                               ° vergangen

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Abendfrieden
Zum Spaziergang mit dem Bus bis dahin, wo der Stadtrand an den Rand des Waldes stößt. Beide schauten wir über unsere Brillen, um den Fahrplan zu entziffern: Linie hundertsechs bis Altenheim.

Der Bus verließ das hochverbaute Zentrum, folgte Gründerzeitalleen, kurvte an Reihenhausreihen vorbei. Zwischen Einfamiliennestern schunkelte er über Bodenschwellen; dann wuchsen die Bäume höher als die Dachtraufen, und an diesem Klotz mit der breiten Zufahrt und dem barrierefreien Grundstück, menschenleer, lag unsere Haltestelle.

Das Fahrzeug senkte sich zur Bürgersteigkante. Und wie du aufstandst, den Schirm an einen Arm hängtest und mir mit angedeuteter Verbeugung den anderen botest: Komm, Liebes, da mußte ich lachen und lachen, noch auf dem Weg in den Forst hinein lachen, bis mir die Tränen liefen.
 
 
5. Mai 2014, 13:58                               ° vergangen

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Morgen
ist auch noch ein Tag, für mich. Ich weiß einen, für den morgen kein Tag mehr ist. An den denke ich.

Ich denke an die Zeit, die vergangen ist und die ihn zurückgelassen hat. Oder er sie; wer weiß das schon.

Dann denke ich an morgen: ein Tag für mich, und an dem wird morgen ein Tag sein für uns.

Die Zeit, die sich uns schenkt: Laß uns froh sein, über morgen, über alle Tage.
 
 
15. Oktober 2013, 23:27                               ° vergangen

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drei Worte
Dem Liebsten hatte ich sie nie ausgesprochen. Erst waren wir so jung, unser ganzes Leben noch vor uns; später war alles klar und bedurfte keiner Worte. Elf Jahre, elf Monate und fast ein ganzer noch -- nicht einmal in diesem letzten habe ich sie ihm gesagt; er konnte mich ja nicht mehr hören.

Wenn ich die Worte in den Mund nehme, um sie dir zu schenken, fühlen sie sich fremd an und richtig zugleich.

Ich wüßte nicht, wen ich fragen sollte, ob das richtig ist. Ich habe einen schlimmen, schlimmen Fehler nicht noch einmal gemacht.
 
 
6. September 2013, 16:11                               ° vergangen

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