Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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endlich
Für uns geht es nicht um Leben und Tod; das tut es ja nie zu Beginn. Und doch haben wir beide, jedes für sich, an alles gedacht.

Als du mir von deiner Angst erzähltest -- im Rückblick unbegründet, natürlich, die Sache war ja auch ganz harmlos an und für sich --, da kochte mir das Herz schier über. Hätte ich das nicht spüren müssen?

Oh, hätte ich dich da nur schon gekannt.
 
 
25. Juli 2013, 23:53                               ° vergangen

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Wiedersehen
All die Jahre: aus dem Flugzeug steigen und mit kontrolliertem Paß abgefertigt durch die Absperrung ins Gewühl der An- und Abreisenden geschoben werden. Mit leichtem Gepäck und klopfendem Herzen den Blick schweifen lassen:

Und nach dem dunklen Schopf suchen, eineinhalb Köpfe über allen anderen. Hatte ich nämlich Glück, wartete er da irgendwo, schlaksig an eine Säule gelehnt. Er zog Blicke auf sich, wie er Zeitung las oder ein Paper, seine leuchtblaue Tasche umgehängt, und immer wieder über die Menge hinweg Ausschau hielt nach mir.

Meine Vorstellung vom Jenseits ist manchmal die von einer Flughafenwartehalle, die ich nach der Abfertigung betreten werde und wo er mich erkennt, sich von der Säule abstoßend und die Lektüre in die blaue Tasche steckend, und mir mit demselben Lächeln, bei dem mein Herz so lange einen frohen Sprung gemacht hat, entgegenkommt.


Du und ich, wir reisen nicht interkontinental; wir warten auf Bahnsteigen. Du bist ein anderer, selbst ich bin heute nicht mehr dieselbe. Dein Lächeln, auf das mein Blickfeld sich verengt, ist ein ganz eigenes, dein Lächeln eben. Aber der Sprung, den mein Herz macht bei jedem Wiedersehen, dieser Hüpfer auf dich zu -- den kenne ich gut.
 
 
3. Juli 2013, 17:25                               ° vergangen

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je n'ai pas la force
Und wie Erinnerung plötzlich Zeiten miteinander verbindet, wie die Empfindungen zurückschnellen in die Vergangenheit: Das Entzücken, als der Liebste das erste Mal einschlief in meinem Arm; er atmete tief und tiefer und wurde mir fast zu schwer, sein Gesicht ganz jung und weich. Und das Entsetzen, daß ich ihn nicht im Arm halten konnte, als ihm das Herz schwächer schlug, schwächer, und er, ein Schatten unterm wachsamen Auge von Maschinen, einschlief zum letzten Mal.

Und nun dein Kopf in meinem Schoß. Du schließt die Augen unter meinen vorsichtig streichelnden Händen; ich wage kaum zu atmen, daß mir dieses Glück nicht zerflattert.

Wie das widerhallt.

Ich verspreche mir, deinen Schlaf zu hüten. Ich verspreche mir, dich im Arm zu halten, wenn es drauf ankommt, auch wenn ich weiß, daß ich nichts in der Hand habe als dieses Versprechen.

Und da lächelst du und schlägst die Augen auf.
 
 
21. Mai 2013, 14:52                               ° vergangen

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