Vormittags: Gluthauch des Sommers, nachmittags: Gewitter, so war es angesagt. Wir begannen den Tag mit einem Kaffee und einem Gelächter und sprachen über Wohngegenden, als hätten wir eine zu wählen, während wir die Stadt forstwärts verließen.
Du trugst leichte Schuhe und leichte Kleider, deine Haut noch frühlingshell. Mir war das alles andere als egal; aber keinen Fleck hatten wir lange für uns. Ja, haben die Leute denn nichts anderes zu tun? Und: Noch ein paar Schritte gehen?
Der Tag schritt aus, wir waren schneller; der Weg lief sich von selbst. Noch nicht müde? Noch nicht müde. Kirschenmichel heißt es bei uns, Kirschenplotzer bei euch, man müßte mal einen machen mit den Kirschen hier vom Wegesrand, süßsauer und wie aus rotem Glas.
Wegkreuze, Rainfarn und wildes Oreganum, ein Postkartenblick, sieben Berge, ein Vulkan und immer noch kein Regen, nicht Blitz noch Donner --
Da lag schon der Fluß, da das Dorf, da der Bahnhof. Schon vorbei? Merkst du den Weg denn auch nicht in den Beinen? Wir könnten noch ein paar Schritte ...
Meine Muskeln, meine Knochen, meine Lunge kehren sich nicht mehr groß an Kilometern, nur meine Seele, die hat sich heillos in deiner verhakt. So leicht das Gehen mit dir ist, so schwer ist das das Auseinandergehen.