Im Herbst schmücken sich die Wege mit Nebeln, buntem Laub und schrägem Sonnenschein, und wem das noch nicht reicht, den locken sie mit Nüssen und Trauben. Für uns wäre das nicht nötig gewesen.
Noch in der Dämmerung machen wir uns auf: feuchte Pfade, und das Laub schon deutlich mitgenommen auf dem Weg zum Winter. Was noch blüht, verspätet, scheint unwirklich in seinen lauten Farben. Schön, schön.
Beim Gehen zieht es uns zu einander; auf den Wegen die Hände, an den Aussichtspunkten die Münder, Abstand wie Anstand werden schwierig. Und dann, etwas abseits, mit Blick und Baum und Bänken, eine Aussicht hinter Hecken. Der Baum trägt Nüsse. Nur ein Zuweg, ein schmaler. Und eine Bank, eine bequeme. Wie gerufen.
Mit den Rucksäcken werfen wir alle Bedenken und ein paar Dutzend Lebensjahre von uns und behalten Zärtlichkeit und Lachen und, gegen die Oktoberkühle, genügend Kleidung an. Daß das kein Fehler war, wissen wir spätestens, als wir die Familie im Anmarsch bemerken, erst im allerletzten Augenblick und überhaupt auch nur, weil das Kind noch so klein ist, daß man's hört.
Man grüßt; die Leute nehmen die Bank gleich nebenan, und so sitzen wir denn so brav wir können vor der Aussicht, hoffen, daß man sonst nichts sieht und im übrigen, daß man uns bitte bald wieder allein lassen möge mit Blick, Baum, Bank und mit einander. Wir fühlen uns gestört und werden nicht einmal rot dabei.
Vielleicht verscheuchen wir sie; die Störenfriede ziehen bald weiter. Danach haben wir Glück. (Als wir sie ziemlich viel später auf unserem Weg überholen, sagen wir freundlich Danke.)
Dann gehen wir in die Landschaft hinein, Hügel für Hügel, Kuß für Kuß, und sammeln Nüsse für gleich und Wärme für die Nacht, denn den Rückweg nach dem Dämmer macht ja jedes für sich, während sich die Walnußhälften in unseren Bäuchen nach einander sehnen.