Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Sonnenbad
Jetzt kommen die fröstelnden Wege: Wolle über Wolle, Butterbrote in klammen Fingern, immer schnell aufstehen und weiter; das wärmt. Wo wir an kürzeren Tagen längere Strecken schaffen und mit einem Bärenhunger nach Hause gehen.

Doch selbst auf solchen Wegen gibt es Sonne, und die schaute freundlich herunter auf eine Bank an hoher Felsenkante, so warm, daß das Holz fast knackte, und da saßen wir, aneinandergerückt, als frören wir. Eine Libelle ließ sich bei uns nieder und breitete ihre Flügel ins Licht.

Ich wärmte deine Hände und betrachtete dein leuchtendes Gesicht. War da etwas, was wir sprechen wollten? Die Sonne ließ ja alles schmelzen, was nicht nah war und warm und herrlich, und wir schauten ihr zu, wie sie am Himmel verharrte und für uns schien. Die Libelle flog immer wieder glitzernde Erkundungsflüge über uns hinweg.

Zwischen Trägheit und Zärtlichkeit und Lachen über unsere alten Knochen nahmen wir diese Stunde oder anderthalb, zogen sie um uns und ließen uns durchglühen, von allem Schweren läutern, bis wir hätten aufsteigen können und davonschweben.

Später zogen lärmend Kraniche über uns hinweg, in grau-lichtem Geschwader, sagtest du leise, und des Südens Wärme blieb uns noch ein Weilchen, für diesmal, bis die Sonne sank.
 
 
14. November 2013, 12:41                               ° gegangen

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