Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
Jagdsaison
Einen Weg noch im alten Jahr, das konnten wir einander schenken. Von einem Fluß zum nächsten, in einem sanften Auf und Ab von schneelosen Hügeln im Dezemberlicht.
Am Bahnsteig wird alles leicht: endlich. Da bist du ja. Die Karte hat einen größeren Maßstab als sonst, aber wir brauchen gar nicht länger für eine Handbreit Wegs. Leicht sind die Schritte, froh die Worte, jeder Blick trifft Schönes.
Wir gehen rasch. Am Heulen der Autobahn: vorbei, und vorbei an den glänzenden Jeeps. Hunde- und Menschenstimmen, Schüsse im Dickicht, unsichtbare Feldstecher: denen wandern wir davon. Kleine Rasten in der kargen Sonne genügen; der Wind drängelt, und da neigt sich der Weg auch schon wieder ins Tal, wo ein unvertrauter Fluß sich durch Rebenhänge zwängt.
Wir beide wissen: wir sind lange nicht genug gegangen, und wir haben voneinander nur genippt. Den Durst, die Sehnsucht nehmen wir mit heim als gar nicht so leichtes Gepäck für die nächste Strecke.
30. Dezember 2013, 19:02 ° gegangen
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