Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
Windbruch
Bei dem Wetter, schüttelt die Frau im Forsthaus den Kopf, als wir den Kaffee zahlen; passen Sie bloß auf, das kann Windbruch geben. Wir bleiben auf den Wegen, beschwichtigen wir.
Und wirklich: die Buchenwipfel, mit Knospen dicht an dicht, legen sich erdwärts, um gleich wieder aufzupeitschen; es knarrt und ächzt in den Stämmen. Holt der Sturm Atem, hört man Frühlingsvögel.
Wir bleiben auf den Wegen, während um uns der Nadelwald brandet. Das schäumt und rauscht wie dunkle Meere; Tropfen fliegen, und du bleibst stehen und ziehst mich an dich, mitten auf dem Weg. Im Tosen der Kiefern dein stürmischer Kuß.
Unter deiner Jacke bist du warm und salzig, und meine Hände ergehen sich auf deiner Haut, bis du den Kopf in den Nacken legst und der Sturm deinen Laut davonträgt in die Baumkronen, in die fliehenden Wolken, in das Blau darüber.
Wir bleiben auf den Wegen. Es stürmt, es regnet, die Sonne scheint, wir sehen Ruinen und Gewässer und ferne Ziele, zehren unsere Vorräte auf und verabreden uns für das Jahr 2031 (nicht vergessen!), wir setzen uns in verschiedene Züge.
Wir bleiben auf dem Weg. Den Sturm tragen wir bei uns.
7. Februar 2014, 18:57 ° gegangen
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