So viel Glück im Gepäck: Zwei Tage und eine Nacht, und eine Gegend voller Wege. Es ist deine Gegend, da habe ich gar keine Karte dabei; und schon ziehen wir über die Höhen, zwei kaum wahrnehmbare Punkte auf der Erdoberfläche, die Schritt vor Schritt in eine Richtung setzen.
Das Land empfängt uns mit offenen Armen und Sonne. An den Wegen blühen Veilchen und Schlüsselblumen, und wo es keine Wege gibt, gibt es eine Richtung zwischen Löwenzahn und Akelei. Wir überwinden Straßen und Zäune und Gräben, und dann ist es wie im Märchen: aus dem struppigen Tal eine unendliche Anhöhe hoch, oben die Rucksäcke von uns werfen und einen Sitzplatz nehmen, und da liegt es uns zu Füßen: das halbe Königreich. Huldvoll blicken Wir hinab und essen Unser Butterbrot.
Zum Abend wird es naß, die Wirtschaftswege glänzen, und späte Lerchen zirkeln über dampfenden Feldern. Bevor es dunkel wird, beziehen wir einen Platz unter lichten Bäumen. Gegen den Regen hast du ein Zelt dabei; das ist zwar nur für einen gemacht, aber wer, wenn nicht wir --? So liegen wir dicht beieinander in der Nacht, es tropft auf die Zeltbahn, und uns fehlt es an nichts.
Am Morgen hat sich das Land in Nebel gehüllt. Wir gehen in weißen Schleiern; die Welt vor uns endet nach ein paar Schritten, und hinter uns auch. Hier irgendwo spukt das Männchen mit dem Grenzstein auf dem Buckel. Da, heißt es, treffen sich die augenlosen Geister aus der Tiefe, und dort wurde einst ein reicher Mann von einem stürzenden Baum begraben.
Doch die Wege kennen dich; wir finden uns durch triefende Wiesen und duftenden Wald, überqueren Bäche und Straßen an den Fäden aus Geschichten entlang, dem Netz, von dem du Teil bist. Und ich habe mich nun mit deiner Geschichte hier verknüpft, ich habe einen Fuß gesetzt auf deine Karte, eine zweifache Spur.