Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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zweihundert
Als ich dich fragte, was auf unserer Karte fehle, da sagtest du gleich: unser erster Weg! Die allererste Wanderung in Stiefeln, vom Morgen bis zum Abend.

Ich habe in den Wegen gewühlt, den vielen, die wir seitdem gegangen sind. Ich erinnere mich, wie ich vorher Bedenken hatte: ich, mit einem Läufer unterwegs? Und wie es dann ein paar Kilometer dauerte, bis ich begriff: du hältst nicht zurück, sondern wir haben einfach denselben Schritt, ähnliche Ausdauer sogar.

Wie wir, hundert Meter überm Wasser und meilenweit vom Meer, über eine Miesmuschelschale staunten, ein blaues Schmuckstück im Moos. Wie wir beide aus dem Wald traten hoch über dem Bachtal mit der Mühle; und wie uns da beiden der Atem stockte: die Orte fassen nach uns auf gleiche Weise.

Wie ich auf dem Weg nach deinem Ärmel griff; wie du lächelnd verstandest und mich in die Arme nahmst. Wie warm und gut dein Kuß war in der Winterluft. Da war es erst das dritte Mal, daß wir uns sahen.

Abends der Abschied, und wie ich merkte, daß es schwer war und nie leicht sein würde für dich.

Wie danach alles seinen Platz fand. Du, ich, Weg auf Weg, und die Worte dazwischen. Das Schöne, das Schwere, das Gewaltige. Wunsch und Wille, und das Lachen. So viel.
 
 
14. Mai 2014, 18:58                               ° gemerkt

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