Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Geständnis
Dir erzählen, was du weißt: wie du eines frühen Morgens, wir saßen am Tisch übereck, ich war schon auf dem Sprung, nach mir faßtest, die Hand oder die Schulter, jedenfalls meine Aufmerksamkeit auf dich zogst und mit dem ernsten Ausdruck, den ich kannte und der jedes Lächeln verbot, in fast tonloser Stimme meinen Namen sagtest, und: ich liebe dich.

Ich erschrak nicht, doch ich hielt den Atem. Du sagtest nichts Ungeheuerliches, nichts in unerhörten Worten. Doch fiel, was du sagtest, aus großer Höhe; und es fiel an einen Platz in mir, an dem sonst nichts war. Wie in frischem Schnee, spurlos da hingeraten, lag, was du mir gesagt hattest; immer wieder mußte ich hinsehen.

Ich glaube, ich stand auf und kniete mich zu dir auf die Bank. Meine Antwort kanntest du schon. Viel Zeit war nicht mehr; und als ich ging, hatten wir beide das Gefühl, etwas geschafft zu haben, eine große Erleichterung, wie ein reines Gewissen.
 
 
8. Juni 2014, 00:35                               ° gemerkt

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