Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
blogger   heim   ich   das   suchen   subskribieren        
betrachtet   danach   davor   eingenordet   entfernt   erwünscht   gegangen   gemerkt   gerastet   gestolpert   vergangen  


 
 
 
unerwartet
Ich bin vor dir auf dem Bahnsteig und erwarte dich, statt umgekehrt. Ich kann nicht lesen, ich kann nicht nichts tun -- ein wesentlicher Teil von mir eilt dir entgegen, und als du dann wirklich auftauchst, Gestalt und Gang und Haltung, bin ich gleich um dich, noch ehe du mich gesehen hast.

Du näherst dich langsam, während meine Blicke dich wild umarmen. Du schaust zu Boden. Zwei Falten stehen dir auf Stirn; die Lippen, die ich gedanklich längst küsse, sind aufeinandergepreßt.

Da blickst du auf, gefrierst; dann schlägst du eine Hand auf dein Herz und kommst zu mir, die Schritte weit, die Arme weit und dein Gesicht hell von unaufhaltsamer Freude, von Willkommen, von Begehren.

Als ich später im halben Dunkel auf deiner Schulter ruhe, sind deine Lippen wundgeküßt, müde und schön, wie Blütenblätter. Matter Samt, denke ich, von Herbstrosen.
 
 
14. August 2014, 00:06                               ° danach

... kommentieren


To prevent spam abuse referrers and backlinks are displayed using client-side JavaScript code. Thus, you should enable the option to execute JavaScript code in your browser. Otherwise you will only see this information.