Das Laub ist schon etwas fadenscheinig, angestrengt vom Sommer. Die Luft schmeckt nach Spinneweb, und selbst zum Mittag schaut die Sonne nicht mehr allzu scharf auf uns. Diesmal regnet es nicht. Wir gehen Abkürzungen; die markanten Punkte der Strecke grüßen uns, und wir lachen, wenn sie das in einer unerwarteten Reihenfolge tun.
Nur die Hütte unter den Mirabellenbäumen ist, wo sie immer war. Wir ziehen ohne Umschweife ein -- komm nur, komm --, während die Hunde im Tal bellen wie verrückt. Dann sind plötzlich Leute da, eine größere Familie, die freundlich grüßend einmal die Hütte umrundet und wieder verschwindet. Vielleicht wollten sie wissen, ob die Mirabellen schon reif sind, aber die Früchte sind sauer.
Wir ruhen etwas in der Sonne. Ich lege mich auf die Bank, dein Umriß ist dunkel vor dem blauen Himmel, und daß du lächelst, weiß ich, ohne es zu sehen. Diesmal singt keine Amsel, sondern ein Rotkehlchen für uns; das sät mir eine kleine Unrast ins Herz. Wir brauchen mehr Wege, viel mehr Wege; wo sollen wir die nur alle hernehmen --!
Am Abend wartet deine Nachricht auf mich. Da liegt er, der ganze heilige, profane, wunderbare, wildwüchsige Tag, in deine Worte gefaßt wie ein geschliffener Stein, und ich kann ihn greifen und gegens Licht halten und ihn immer wieder betrachten.
So wird sie uns schon nicht zu eng werden, diese Welt.