Völlig verrückt, aber es hatte alles geklappt, trotz Verspätung, unverständlichen Durchsagen und Gewühl am Bahnhof. Wir hatten uns gefunden, ich mit meiner Tüte Obst in der Hand, das wir erst einmal in einem Park verzehrten; dann erreichten wir unser Ziel wie im Traum, fielen für zwei Stunden aus der Zeit, und du gingst am Ende mit neuen Schuhen, solchen für die nächsten zwei-, dreitausend Kilometer. Es hatte alles geklappt.
Dann standen wir im Zug zurück auf dem Gang, Lokführerstreik, keiner wußte, wie es weitergeht und ob überhaupt, ständig drückte sich jemand an uns vorbei. Draußen wurde es dämmrig, und plötzlich gab es kein Zuhause, keinen Ort für uns; wir würden immer so weiter reisen müssen, ohne je anzukommen, müde auf den Tod. Ich zog dich an mich und spürte deine Erschöpfung; aber es gab keinen Trost, nur ein wachsendes Heimweh, und als ich ausstieg und dich davonfahren ließ, stand es neben mir auf dem Bahnsteig, schaute es mit dir aus dem Fenster, und mit Winken ließ es sich nicht vertreiben.
Als würde ich dich nie wieder sehen. Dabei sind es doch nur acht, vielleicht zehn Tage.