Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Âventiure!
Das Abenteuer beginnt mit der Bahn, galoppierendes Eisen, bis zuletzt bleibt es spannend. Bei Turnieren gibt es Rosen; wir stecken uns eine schöne Entschuldigung für die Verspätung an den Helm.

Später, längst auf dem Weg, umringt uns eine Meute Hunde, und wir müssen unser Frühstück gegen ihre bittenden Augen verteidigen. Ein Nachzügler trabt mit hängender Zunge und wehender Schabracke vorüber, ohne Blick für uns.

Der Weg zur Burg ist schön: schmal, hoch über einem raschen Bach am Fels entlang. Um den Bergfried dann Primelrabatten und ein hundertköpfiger Drache mit Kameraaugen. Wir ergreifen die Flucht; den Wald haben wir wieder für uns allein.

Knittrig breitet sich das Licht über eine Landschaft aus Pergament; Dunstschleier füllen das Flußtal und verhüllen die Hügelkronen. Der Boden trägt altes Laub, eine blasse Decke, durch die das Grün die ersten Spitzen treibt, aber noch liegt der Frühling in Wartestellung, der Wald auf den Hängen wie lichter Rauch.

Hand in Hand kommen wir vom Weg ab und geraten immer tiefer in den Wald. Mit den Buschwindröschen verliegen wir uns in der freundlichen Sonne und lassen die Zeit ein wenig vorgehen.

Der letzte Aufstieg ist ein steiniger Pfad mit Wurzeln und Moosen und Farn, und als du mich abhängst, bin ich froh. Du bist nicht langsamer als sonst.

Veilchen und Lerchensporn, Scharbockskraut und Anemonen trinken das Licht, und die Goldammern hüpfen in den Waldsäumen, zwischen Schlehenblüten. Der Frühling steht Spalier an unserem Weg. Laß es nicht so lange werden bis zum nächsten.
 
 
8. April 2015, 23:34                               ° gegangen

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