Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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ausgedacht
Plötzlich ist der Weg verschwunden, oder nein, die Abzweigung: Hier, zwischen Hütte und leichtem Anstieg, da hätte sie sein müssen, aber auch beim langsamen Zurück kein Wegzeichen, keine Spur nach links -- halt, hier vielleicht: niedergetretenes Gras und die Brombeeren lockerer, das könnte was sein, ein Tierpfad zumindest, laß uns den probieren.

Ja, doch, die Bäume weniger dicht, und steil nach unten auch, und laut Karte müßten gleich Serpentinen, sind das da Bohnenstangen? Welcher Irre legt hier einen Garten an? Aber alles überwachsen, nur ein Kirschbaum blüht, und nun macht der Weg eine Kurve, und nun --

Nichts. Wirklich nicht. Laut Karte sind wir hier, und der Weg müßte dort, aber nichts. Keinerlei Abstieg. Nur Steilhang und Gestrüpp. Wir beide, Fernwanderer, Kartenleser, Pfadfinder, wir haben uns verlaufen!

Und querwaldein? Senkrecht hinab etwa? Besser zurück. Durch die Reste vergessener Gärten, durch knietiefes Laub und Dornengerank, hinauf, wieder auf den Weg, der, wenn auch nicht der, den wir wollten, immerhin einer ist. Und der uns in weitem Bogen ans Ziel bringt.

Später finden wir heraus, daß unsere Karte nicht stimmt. Wer auch immer die Serpentinen eingezeichnet hat, an eine Stelle, die keinen Platz bietet für Wege, hat sie sich ausgedacht, um uns zu befremden.
 
 
11. Mai 2015, 21:20                               ° danach

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