Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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lauter Urlaube
Das Land breitet sich wie gemalt unter der Morgensonne, als wir die Rucksäcke schultern. Die Zeit der weißen Blüten ist vorbei -- jetzt sind es Löwenzahn, Hahnenfuß und Ginster und ein Gewächs, das wir beide nicht kennen, das aber aus gelben Glöckchen gottserbärmlich stinkt.

Die Eichen auf der Hügelkuppe sind jede schon für sich ein Bild, dicht und sattgrün belaubt scharen sie sich zu heiligen Hainen, und wir sehen überall Schlafplätze. Nur nicht für heute, denn bis zum Ort mit Café und Bahn ist es noch ein gutes Stück.

Nicht alle Wege von der Karte scheint es mehr zu geben, aber dieser hier, fährst du einen mit dem Finger nach, sei kein allzu großer Urlaub. Und damit hat der Tag sein Wort: hier ein kleiner Urlaub und da ein längerer; hätten wir diesen Urlaub nicht gemacht, hätten wir die Orchideen nicht gesehen, und der letzte Urlaub erwies sich sogar als Abkürzung. Urlaube erhöhen, da sind wir uns einig, die Ortskenntnis.

Am Ende erreichen wir den Ort, das Café, einen Platz drinnen, wo nicht so viel los ist. Fehlt uns nur ein Heimweg, eine Nacht, ein Morgen, um ganz zufrieden zu sein. Noch ein kleiner Urlaub auf dem Weg zum Bahnhof, noch ein kurzes Beieinandersitzen in den Zügen, aber dann sind die Ferien vorbei.
 
 
15. Mai 2015, 01:45                               ° gegangen

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