Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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fehl
Unsere Verbindung geht schief, und wir beide warten eine Stunde an verschiedenen Bahnhöfen; aber das geht vorbei.

Der Herbst fängt jetzt an mit seiner schönen Färberei. Die Weiden, noch silbrig grün, sind Hintergrund fürs Brandgelb von Pappeln; hier und da in Gärten und Anlagen ein hochroter Baum; Ahorn glüht Löcher ins grüne Laubdach der Wälder. Hin und wieder scheint die Sonne, und der Wald um unseren Weg herum strahlt auf.

Du, vor und neben mir, scheinst nichts von all dem zu sehen. Dein eigenes Licht ist trüb. Wie eine batterieschwache Lampe, wie ein beschlagener Spiegel. Ich rede, was mir in den Sinn kommt; ich schaue immer wieder nach dir, doch mein Blick trifft deinen nicht.

Irgendwann sitzen wir an einem Aussichtspunkt und essen, und ich zeige dir Dinge in der Landschaft, die du dann doch nicht findest.

Später halte ich dich im Arm, aber ich habe ja keine Lieder für dich, meine Geschichten magst du nicht hören, selbst meine Zärtlichkeiten sind nicht richtig.

Ich gehe mit einem Sack Walnüsse, den hast du mir geschenkt; dünnschalig sind sie, beinah mit bloßer Hand zu knacken. Eine davon will ich in die Erde stecken, wo es mir aussichtsreich erscheint.
 
 
19. Oktober 2016, 23:02                               ° gegangen

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