Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Denk dir:
Ein Jahr wie frisch gefallener Schnee. Laß uns hineinlaufen, zwei Spuren nebeneinander, ineinander verschlungen, weiß im Weiß, immer wieder aufeinander zu, und schau nur: wie schön ihr Muster ist.
 
 
1. Januar 2015, 19:10                               ° davor

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Durch den Schnee
Fast wäre es nicht -- und dann wurde es doch, und das war ganz ausgezeichnet: ein Weg für uns noch dieses Jahr, und dazu einer voller Winter. Sechs Grad minus, doch für uns war, was noch grün war, grün stehengeblieben unter Reifkristallen, in zarten Panzern aus Eis.

Die Sonne hing niedrig über den Feldern und setzte den Schnee in Brand; jeder Zweig stand klar gegen den Glashimmel, in dem die Bäume vergebens nach Wolken fischten. Und wir: trugen unseren Atem sichtbar übers Land und mußten uns vor lauter Herrlichkeit immer wieder drehen. Für Pausen war dieser Weg viel zu kurz; das, und zu kalt.

Mit dir ausschreiten: die Anhöhe noch, da wird uns warm; mit dir ausschauen: da waren wir, dort wollen wir noch hin. Und wie ich einmal fast fiel und mir der Schreck noch lange durch die Knochen hallte, bis ich ihn an deiner Hand vergaß.

Am Ende dann, im Zug, da nahmst du meine Hände, meine eiskalten Hände unter dein Hemd. Und da lehnte ich an dir, hinter den Lidern weiße Landschaft, unter den Händen die Wärme deiner Haut und im Ohr dein gemurmeltes: ich liebe dich.

Diese, wie viele werden es gewesen sein: vierzehn Minuten vielleicht, die wurzeln und wachsen und blühen, als wäre der ganze Winter draußen schon wieder vorbei.
 
 
31. Dezember 2014, 01:27                               ° gegangen

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gratiam ferre
Seit ein paar Tagen werden die Tage wieder länger. Wie wichtig gerade dieser eine Tag für mich war, das konnte ich damals mit nichts wissen; und doch muß, wer dich gemacht hat, schon an mich gedacht haben dabei.

Dank, und Freude, und nichts als Gutes dir.
 
 
26. Dezember 2014, 01:00                               ° gemerkt

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Verfremdung
Wenn's bergauf ging, sahen wir dich von hinten. Wie mühelos du gingst. Und wie die anderen schnauften und zu einem deiner Schritte zwei machten.

Ich fehlte neben dir. An Aussichtspunkten zupfte ich dich nicht am Ärmel, und wir grinsten uns nicht zu, Stirn an Stirn.

Dafür konnte ich dich von ferne sehen. Ich sah dich in Haltung, in Bewegung, wie du in die Karte schautest und Brote aus dem Rucksack holtest; ich sah dein ernstes Gesicht -- und sah dich plötzlich lächeln, da sprang jedes Mal mein Herz.

Der rasche Abschied zum Schluß: der war nicht unserer. Die lieben Worte nahm ich alle wieder mit nachhaus.
 
 
22. Dezember 2014, 19:22                               ° gegangen

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