Du sagst, du magst das Weiß in meinem Haar und was an mir nicht mehr fest und glatt ist. Ich sage dir, früher hatte ich aber mehr Geduld.
Die Stunden schleppen sich, jede angefüllt mit Minuten, die ihrerseits kriechen, Sekunde für Sekunde für träge Sekunde, an mir vorbei. Und jede, jede einzelne davon rempelt mich an.
Ich gebe Ihnen ein Quäntchen von meinen rasenden Stunden ab. Ich hab' gerade das Gefühl, die Zeit verfliegt und könnte gern etwas zäher sein. Aber Rempeln ist in keinem Fall schön.
Schleifspuren - irgendwie ein treffendes Wort für diese Erscheinungen (sowohl die, die man positiv bewertet, als auch die anderen). Aber dass Sie gut mit Worten können, das merkt man hier ja sowieso.
Danke! Zeittransplantation ... Sollte mal wer erfinden, dringend.
Mit dem Älterwerden habe ich bislang ja vorwiegend positive Erfahrungen gemacht. (Irgendwann wird das anders, schon klar. Für die Zeit fresse ich mir einen dicken Speck aus Glück an.)
Ich finde das Älterwerden auch nicht schlecht, muss ich zugeben. Irgendwie wird man wesentlicher. Sicher kommt irgendwann die Zeit, wo Zipperlein keine Zipperlein sind und das Leben bisweilen ordentlich weh tut. Andererseits muss ich sagen, dass der wachsende Erfahrungsschatz das zum Teil wieder wettmacht, und ich bin froh, kein Greenhorn mehr zu sein. Nochmal Mitte 20? Lieber nicht, ehrlich gesagt (auch wenn ich Ende der Woche erst 37 werde, was strenggenommen auch kein Alter ist).