Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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parallel
Zurück nahmen wir den Bus, auf der Uferstraße am Fluß entlang. Du hattest den Fensterplatz, ich saß neben dir, und wir schauten auf die winterlich-kahlen Hänge, die die Strecke schaukelnd an uns vorüberschob.

Ich legte einen Arm um deine Schultern und meinen Kopf gegen deinen. Ich sah die Linie deiner Wange, dein Kinn, dein Jochbein; ich sah das helle Land, die kahlen Hänge über meine Brille hinweg noch einmal verkleinert durch die deine. Wir sprachen wenig. Du rochst so gut.

Die Weinhänge standen bis zu den Hügelkämmen in Terrassen, alles Runde und Sanfte kantig abgeschlagen. Rebstöcke blitzten metallen. Durchs Winterbraun ging eine Frau in Rot, ein Punkt der Bewegung in der starren Landschaft.

Ich ließ mich vorsichtig in deine Wärme sinken, ließ alles los, atmete nichts als diesen Moment; meinen Herzschlag hätte ich drangegeben, wäre diese Fahrt nur ewig weitergegangen.

Später erzähltest du mir von der Frau im Weinberg. An ihrem roten Anorak hatten sich unsere Blicke getroffen, und wir hatten es beide nicht bemerkt. Nun verschränkten sich unsere Erinnerungen und schlossen sich um diesen Tag, rund und voll.
 
 
2. Januar 2014, 10:31                               ° gerastet

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