Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Nicht heute, Nacht
Die Nacht legt mir die Hände über die Augen. Keine Farben mehr, keine Kontur. Ist das der Weg? Der Bach murmelt so nah, Kleines huscht unterm Laub, und jeder meiner Schritte läßt die Erde beben.

Dann kommt der Mond. Die Hügel fliegen davon, an den Rand der Äcker. Dunst leuchtet auf dem Grund, aber nur, wenn man nicht schaut. Schwankende Schatten und, über den Weg hin, ein Zweiggespinst. Der linke Rand und der rechte des Pfades hüpfen.

Endlich Stille. Ich stehe; stehe unter diesem wirbelnden schwarzen Tuch und warte, daß die Sternbilder wachsen und es fester spannen. Die Nacht legt sich um meine Schultern. Mir wird das Atmen leicht; Frost prickelt in der Luft und schmiegt sich an meine Wangen. Ich lausche: das wispert von Abenteuer und von Fernen, von Flußtälern im Mondlicht, von Bäumen zum Schlaf ...

Nicht heute nacht. Heute nacht gehe ich allein in meinem Flattermantel aus Sternenzelt; doch in meinen Wünschen habe ich ihn längst geteilt, den Weg und das schöne Dunkel längst geteilt mit dir.
 
 
5. Februar 2014, 21:55                               ° erwünscht

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