In der Mittagshitze zirpt es mich aus den Wiesen müde. Da breitet eine Eiche ihren Schatten ins Gras, gleich am Weg. Laß uns etwas ruhen, sage ich.
Der Boden ist weich, und die Äste bewegen sich im Sonnenlicht, daß es glitzert; du schmiegst den Kopf in meinen Arm, und dann liegen wir verschränkt, meine Hand auf deiner Brust, deine Stirn an meiner Schläfe. Der Boden ist weich, und zwischen den Blättern glitzert das Licht; das macht den Atem tief und alle Worte leise.
Unsere Füße stehen auf dem Horizont. Die Erde haben wir im Rücken und vor uns den Himmel, ein Blau so blau, daß es weiß leuchtet, und da kippen wir aus der Welt: nichts, was von der Schwerkraft auf den Beinen gehalten wird, geht uns an. Als sich ein Grüppchen schwatzend auf die Bank da drüben setzt, sind sie weit, weit fort.
Wir liegen Haut an Haut, ein Atem, ein Puls, und die Zeit rinnt über unsere Glocke aus Blau und Beieinander und Grillengezirp; wir müssen die Augen nicht öffnen, brauchen nichts, schweben mühelos. Sollen wir weiter? Ach, noch nicht, noch nicht gleich. Ein wenig noch.
Später, da stehen wir wieder in Schuhen auf dem Grund, und die Sonne scheint schon anders auf uns, küsse ich mein Salz von deinen Lippen.
Meine Brombeermarmelade wird niemals so herrlich sein wie die schwarzfingrig gestohlenen Früchte: Wegrand, Nachmittagssonne, schimpfende Vögel lassen sich so schwer mitkochen.
(Beim Schreiben fände ich es ja schon schön, wenn hinterher da stünde, was ich sagen wollte. Was selten ist; weshalb es mich freut, wenn jemand etwas in den Texten findet.)
War übertragend gemeint, das mit der Marmelade. Denn es gelingt Ihnen, so viel Aroma in Ihr Geschriebenes zu packen, dass mich jedesmal berührt, was ich lesen darf. Das können nur Sie.