Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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einander zu
Die Dachschräge ist holzverkleidet, rot das Bettzeug, alles so fremd; und weiß scheint dein Gesicht auf dem Kissen im Licht des frühen Abends, glatt und weich. Du schläfst nicht; als ich ans Bett trete, lächelst du, schlägst die Decke zurück und rückst für mich zur Seite.

Ich halte inne. Du liegst so nackt in all dem Rot; der Schwung deiner Hüfte, die Kurve deines Bauches und dein Arm, der dir die Decke vom Leib hält, schlagen einen leuchtenden Bogen, dein Verlangen ist nicht zu übersehen, und ich vergesse zu atmen. Du liegst so nackt, so kostbar in dem grellen Tuch, nackter noch als nackt mit deinen geschlossenen Augen; du läßt mich sehen, daß ich kaum weiß wohin mit mir, und du lächelst;

da lege ich mich zu dir, ins Rote, und über dem unvertrauten Holz der Decke, über Latten und Sparren und Schindeln des Dachs wölbt sich der Himmel, der uns kennt.
 
 
6. Juni 2015, 23:15                               ° eingenordet

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