Unsern verschwiegenen Ort finden wir unter den Hainbuchen am Hang. Wir erkennen ihn gleich: Das Laub hat uns eine Matte aufgeschüttet, und die Sonne breitet sich als Decke darüber. Wir gehen unterm blauen Schein des Himmels zu Bett, unterm Winken frischer Blätter. Die Vögel schimpfen und warnen: Große Feinde! Zwei! Gefahr!
Wir legen unser Gefieder ab und liegen ganz nackt im welken Laub. Ich komme zu keinem Ende mit Staunen: wie das Licht dir steht, wie schön du bist unter den Wolken! Von ihrer Eile am Himmel werden hier unten deine Augen bald dunkel, bald hell.
Wir schauern. Es ist kühl, und vor allem ist es Zeit. Der Wind bläst uns Buchenknospenhülsen ins Haar. Wir teilen unsere Wärme, unser Gewicht, unsere Stimmen: Geschöpf, allerliebstes, du; und wie sich das gefügt hat und immer wieder fügt. Wir halten einander, die Sonne bescheint uns freundlich, und da haben sich auch die Vögel gewöhnt und singen wieder, als wären wir ihresgleichen.
Noch einen Augenblick gehören wir hierher, und noch einen. Dann frischt der Wind auf, und wir schlüpfen in die Kleider und gehen. Hinter uns bleibt ein Zeichen, ein Nest im Laub, wie der Pfad ein Zeichen unseres Weges ist.