Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Abdruck
Wie meine Haut in so weniger Zeit die Form deiner Hände annehmen kann, mein Leib dein Gewicht, mein Blick dein Lächeln.

Wie lange es dauert, wieder ganz für mich zu sein.
 
 
16. November 2017, 06:47                               ° danach

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Herbst
Ein letztes Mal in diesem Jahr wärmt die Sonne so, daß wir ohne Jacken gehen können. Die Wege sind schon voller Laub, aber noch hat das Buchenlaubdach nicht mehr als rostige Säume.

Wir verlassen den Weg, der brav weiter geradeaus geht. Eine Weile streifen wir zwischen liegenden Baumstämmen und Gebüsch umher, verwirbeln mit den Stiefeln rotes Laub, stören Pilze auf Totholz und ein paar Eichelhäher, die uns dafür schimpfen, da auf einmal knöpft der Wald sein Hemd für uns auf.

Das ist unser Ort: warm und weich, im Halbkreis sorgsam umstanden von fingerdicken Buchen; das Blätterdach beschirmt uns und läßt die Sonne durch, und du bist so schön in diesem Licht.

Einmal mehr wünsche ich mir, der Weg ginge ohne uns weiter und ich könnte bleiben mit dir, hier, wohnen wie zwei Vögel im Gezweig.
 
 
9. Oktober 2017, 19:29                               ° danach

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nahbei
Unter deiner Decke liegen wir, dein Arm in meinem Rücken, die Beine überkreuz und mein Ohr an deiner Brust, und ich erzähle dir, während allmählich die Kälte aus meinen Gliedern weicht; es ist schön, unsere Stimmen zu hören im Hin und Her des Gesprächs.

Später, als ich aus der Dusche steige, glänzen Fußabdrücke auf der Badematte, das Dreieck aus Ferse und Zehen erkennbar deins; meine Spuren setzen sich mit deinen zu einem Bild zusammen, zum Bild eines Alltags.

Noch später beschließt du, mich zu trösten.
 
 
13. Mai 2017, 21:35                               ° danach

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Radius
Es muß auch Tage geben, an denen man nicht weiter geht als die paar Meter vom Bett zum Tisch oder ins Bad und wieder zum Bett. Wir halten uns warm, und du leuchtest in meinen Armen.

Wie schön du bist.

Die Stunden dehnen sich wohlig und drehen sich noch einmal um. Auf deiner Schulter schlafe ich ein und träume von Wald und von Bildern vom Wald im Wald.
 
 
24. November 2016, 12:55                               ° danach

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Situation
Hatte ich dich hergelockt, mit Kaffee und Kuchen und einer warmen Mahlzeit gar, und nun saßest du da, immer in Reichweite und ganz aufmerksam, und ich konnte nichts an dich richten als gelegentlich ein leises Wort und mußte aufpassen, daß ich nicht zu nah rückte oder zu froh aussah neben dir; und als du los mußtest, nickte ich dir zu und sagte guten Heimweg und sah dich dann gehen, sah deinen Rücken zwischen Bäumen und Autos verschwinden, und das Ich, das dir nachlaufen und dich umarmen und küssen und dich festhalten und fragen wollte, wie es denn in dir aussähe, schenkte sich noch einen Becher Kaffee ein und wandte sich wieder zum Gespräch, vielleicht nicht ganz so bei der Sache, wie man das eigentlich gewöhnt ist von mir.
 
 
26. September 2016, 17:12                               ° danach

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Am Gartenrand
schmecktest du nach Salz und dir und Liebe, und die vergangenen Stunden lagen noch seidenweich um uns und hielten dir die Welt vom Leib.

Ach, die Freude saß mir noch in allen Gliedern, da mußte ich schon wieder fort. Ich hoffe, ich habe dir genügend Küsse dagelassen bis zum nächsten Mal.
 
 
14. September 2016, 23:59                               ° danach

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Schweigen
Warum wir manche Dinge nicht besprächen, wenn wir beieinander seien? Ach, diese Dinge brauchen volle Aufmerksamkeit. Und deine bloße Gegenwart ist Ablenkung genug.
 
 
15. August 2016, 17:44                               ° danach

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Kribbel
Ein Plätzchen haben wir gefunden unter Nadelbäumen, trocken, weich und geschützt, abseits der Wege und aller Blicke. Doch in den Wiesen liegen die Holzböcke auf Lauer und klammern sich an jeden, den sie zu fassen kriegen, schmiegen sich unter die Zungen unserer Schuhe, klettern Kleidernähte hoch. Auf bloßer Haut sind sie leicht zu sehen; zu zerquetschen schon schwieriger; zu vergessen gar nicht. Dabei wollen wir nur unsere Ruhe; sie aber wollen unser Blut.
 
 
1. August 2016, 22:24                               ° danach

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Nach bösem Traum
Deine Hand faßte mich, Augen und Stirn im Dunkel, deine Lippen küßten mir weich die Tränen von den Schläfen, küßten die Reste des Schreckens fort und den Schlaf herbei.

Später wärme ich dich, so gut ich kann, und das ist nicht besonders gut.
 
 
21. Juli 2016, 19:34                               ° danach

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quick
Hände voll Haut hast du mir geschenkt, meiner Stirn deine Halsbeuge, meinen Blicken die deinen; ich nehme mit heim, wie du schmeckst, und dicht an meinem Ohr deine wortlose Stimme.
 
 
4. Juli 2016, 15:36                               ° danach

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