Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
von den Lippen
Unsere Zeit, eben noch in Stunden bemessen, tickt dem Abschied entgegen; wir schauen uns an, ernst, deine Hand an meiner Wange, und lauschen den Sekunden. Du betrachtest mich, daß ich's spüre; da erstrahlt dein Blick, und wie du mir eine Strähne aus der Stirn streichst, sehe ich deinen Mund ein Wort formen: Schön.
30. Januar 2014, 10:27 ° danach
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von den Augen
Grell leuchten die Stämme vor dem dunklen Hintergrund, bis in ihre Äste und feinsten Verzweigungen abgehoben vom Waldsaum. Birken wie umgekehrte Blitze, sagst du, und da sehe ich es auch.
28. Januar 2014, 18:11 ° danach
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kleines Leuchten
Und du wärest gekommen. Du wärest drei Stunden gereist, um mich eine Stunde lang über den Rand einer Tasse hinweg anzuschauen, mit mir in einem Café zu sitzen und mehr zu meinen als sagen zu dürfen.
Und daß du das wolltest, ist so schön und warm; was macht es da schon, daß es nichts geworden ist.
28. Januar 2014, 11:19 ° gerastet
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tapfer
Aus dem Zugfenster sehe ich dein Lächeln mühsam werden, die Augen nicht mehr ganz erreichen; sehe, wie die Freuden des Tages von dir fallen und wie du unablässig winkst und weiter, weiter lächelst, damit es nicht noch schwerer wird, als es sowieso schon --
27. Januar 2014, 12:58 ° gestolpert
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Kein Winter
Dieses Jahr ist so frühreif. Meisen und Storchenschnabel und Waldmeister, tatsächlich, und wir bis zu den Knöcheln im Schlamm. Die Schuhe werden schwer und schwerer, an meine Schritte heftet sich der Weg.
Aber jedes Mal, wenn ich aufblicke, bist du da, auf Armes Länge neben mir, wie in meinen Träumen; und da stört mich nicht der Schlamm, nicht das Brausen der Autobahn und nicht das Übungsgelände, von dem Munition uns anzueignen untersagt ist.
Erst als wir uns dem Bahnhof nähern, zögerlich und auf Umwegen, und der Schlamm des Waldwegs längst auf dem Stadtasphalt weggebröselt ist, da merke ich das Gewicht in den Beinen oder auf dem Herzen, das ist sowieso alles eins.
26. Januar 2014, 22:17 ° gegangen
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