Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Windbruch
Bei dem Wetter, schüttelt die Frau im Forsthaus den Kopf, als wir den Kaffee zahlen; passen Sie bloß auf, das kann Windbruch geben. Wir bleiben auf den Wegen, beschwichtigen wir.

Und wirklich: die Buchenwipfel, mit Knospen dicht an dicht, legen sich erdwärts, um gleich wieder aufzupeitschen; es knarrt und ächzt in den Stämmen. Holt der Sturm Atem, hört man Frühlingsvögel.

Wir bleiben auf den Wegen, während um uns der Nadelwald brandet. Das schäumt und rauscht wie dunkle Meere; Tropfen fliegen, und du bleibst stehen und ziehst mich an dich, mitten auf dem Weg. Im Tosen der Kiefern dein stürmischer Kuß.

Unter deiner Jacke bist du warm und salzig, und meine Hände ergehen sich auf deiner Haut, bis du den Kopf in den Nacken legst und der Sturm deinen Laut davonträgt in die Baumkronen, in die fliehenden Wolken, in das Blau darüber.

Wir bleiben auf den Wegen. Es stürmt, es regnet, die Sonne scheint, wir sehen Ruinen und Gewässer und ferne Ziele, zehren unsere Vorräte auf und verabreden uns für das Jahr 2031 (nicht vergessen!), wir setzen uns in verschiedene Züge.

Wir bleiben auf dem Weg. Den Sturm tragen wir bei uns.
 
 
7. Februar 2014, 18:57                               ° gegangen

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Nicht heute, Nacht
Die Nacht legt mir die Hände über die Augen. Keine Farben mehr, keine Kontur. Ist das der Weg? Der Bach murmelt so nah, Kleines huscht unterm Laub, und jeder meiner Schritte läßt die Erde beben.

Dann kommt der Mond. Die Hügel fliegen davon, an den Rand der Äcker. Dunst leuchtet auf dem Grund, aber nur, wenn man nicht schaut. Schwankende Schatten und, über den Weg hin, ein Zweiggespinst. Der linke Rand und der rechte des Pfades hüpfen.

Endlich Stille. Ich stehe; stehe unter diesem wirbelnden schwarzen Tuch und warte, daß die Sternbilder wachsen und es fester spannen. Die Nacht legt sich um meine Schultern. Mir wird das Atmen leicht; Frost prickelt in der Luft und schmiegt sich an meine Wangen. Ich lausche: das wispert von Abenteuer und von Fernen, von Flußtälern im Mondlicht, von Bäumen zum Schlaf ...

Nicht heute nacht. Heute nacht gehe ich allein in meinem Flattermantel aus Sternenzelt; doch in meinen Wünschen habe ich ihn längst geteilt, den Weg und das schöne Dunkel längst geteilt mit dir.
 
 
5. Februar 2014, 21:55                               ° erwünscht

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Mantel
(Darin bei Dir geborgen sein, daß Du
geborgen bist bei mir.)
 
 
3. Februar 2014, 20:53                               ° gerastet

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einerlei
Fußfernweh; Herzheimweh.
Kraut, dem gewachsen:
Zweischritt, Zugedanke, Einschlaf.
 
 
31. Januar 2014, 15:52                               ° entfernt

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