Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Verfremdung
Wenn's bergauf ging, sahen wir dich von hinten. Wie mühelos du gingst. Und wie die anderen schnauften und zu einem deiner Schritte zwei machten.

Ich fehlte neben dir. An Aussichtspunkten zupfte ich dich nicht am Ärmel, und wir grinsten uns nicht zu, Stirn an Stirn.

Dafür konnte ich dich von ferne sehen. Ich sah dich in Haltung, in Bewegung, wie du in die Karte schautest und Brote aus dem Rucksack holtest; ich sah dein ernstes Gesicht -- und sah dich plötzlich lächeln, da sprang jedes Mal mein Herz.

Der rasche Abschied zum Schluß: der war nicht unserer. Die lieben Worte nahm ich alle wieder mit nachhaus.
 
 
22. Dezember 2014, 19:22                               ° gegangen

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Ruhestörung
Am kürzesten Tag des Winters war ich fast so lange bei dir wie das Licht.

Von Zärtlichkeit überwältigt: Krankenbesuche kann ich nicht. Auf dem Bettrand sitzen, während du warm und matt liegst, gleich unter der Decke nackt -- schwierig; oder vielmehr: nicht möglich.

Und nun: ist es dunkel. Aber die Nächte schnurren von heute an zusammen; das wird für uns weniger Schlaf. Und mehr Weg.
 
 
21. Dezember 2014, 19:48                               ° danach

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Zimtsternschnuppe
So Tage, an denen eine Hand auf dem Arm, ein liebes Wort, ins Haar gemurmelt, ein Kaffee, den man nicht selbst kochen muß, zwar nichts anders, aber alles leichter machen würden, das sind Tage, an denen Wünsche weh tun mit ihrem Unvermögen.

Dir alles, was du brauchst.
 
 
18. Dezember 2014, 14:44                               ° entfernt

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Eichhörnchen
Stibitzte Stunden: über deine Schulter aus dem Zugfenster Wege geträumt, eine sahneselige Herrlichkeit lang in Torte geschwelgt und im Museum die Aussicht vor den Fenstern, schwer bezuckert, gestochen und koloriert an den Wänden gesehen.

Meine Hand in deiner Tasche. Dein Atem an meiner Schläfe. Untergehakt ein wenig promenieren: Und wenn uns wer sähe? Ach, wird ja schon dunkel.

Mit heim nehme ich deine Stimme, gemurmelte Worte von eisenfarbenen Bergen und Gestalten aus Licht; ich nehme mit die Wärme deiner Hände und den Kuß, den du mir schenktest am Scheitel zweier Ufer.
 
 
14. Dezember 2014, 19:36                               ° danach

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