Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Ferngespräch
Wieviel Sehnsucht Platz hat in einem Schweigen.
 
 
18. Februar 2015, 15:40                               ° entfernt

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Hitze
Kein Lächeln, als ich eintrete. Du liegst eingewickelt in Decken, die Augen sehr dunkel im weißen Gesicht.

Daß du mir nicht frierst! Ich wickle meinen Schal um dich und koche dir Kaffee. Ich habe Orangen mitgebracht und ein Büchlein mit Geschichten, die zwischen zweimal Augenschließen passen.

Dann liege ich an dich geschmiegt. Heizkörper. Deine Wärme strahlt durch Kleider und Decken hindurch; meine Zärtlichkeit reicht bis auf deine feuchte Haut, und dann grabe ich doch die Nase in dein Haar und küsse dich innig und merke wieder, wie schwierig Krankenbesuche sein können.

Später, als ich dir Orangen und Geschichten lasse und meinen Schal wieder an mich nehme, lächelst du, und deine Augen sind klar. Ich gehe und weiß, daß dir auch ein leerer Raum bleibt und die Traurigkeit, aber das Fieber sinkt. Und nun: schlaf.
 
 
17. Februar 2015, 21:24                               ° danach

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Ewiges Licht
Die Sehnsucht wohnt bei mir. Es ist was für länger. Ich muß mich damit arrangieren, daß sie brennt; ein bißchen immer, hin und wieder sehr. Dann hinterläßt sie rohes Fleisch und inwendige Tränen. Manchmal kommt es mir fast vor, als wärme sie; und ich habe sie mir ja ausgesucht, da will ich nicht klagen.

Du kennst sie auch, die Sehnsucht, und zur Genüge; du streitest mit ihr, du wünschst sie hin, wo der Pfeffer wächst, und leidest, weil sie bleibt. Ich richte mich mit ihr ein. Wir werden sehen, wie das geht.
 
 
12. Februar 2015, 12:21                               ° entfernt

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Wer sagt's denn.
In einer Welt, die nicht für Fußgänger gemacht ist, steht ein Verbotsschild an der Treppe den Berg hinauf: kein Winterdienst, hier brecht ihr euch den Hals; und um es ganz sicher zu machen, ist eine Schranke quer vor das Geländer geschraubt. Geht doch außenrum, die Serpentinenstraße, da ist der Bürgersteig mit hochgeschleudertem Salzwasser von der Fahrbahn angetaut.

Wir schauen uns an, dann steigen wir über die Schranke. Auch über die zweite, am oberen Ende der Treppe, und die dritte am nächsten Treppenabschnitt; vier, fünf Hindernisse überklettern wir und wecken die Stufen aus dem Winterschlaf. An der letzten Schranke schlängeln wir uns vorbei, und dann stehen wir oben im verschneiten Feld und schauen übers Tal, und die Welt ist wunderbar und sehr wohl für Wanderer gemacht, aber nur für solche, die über Schilder hinwegsehen können.
 
 
10. Februar 2015, 11:11                               ° gemerkt

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