Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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ein Tag
Mein Kopf weiß: so ist es; mein Herz sagt: kann nicht sein! Der Schnitt schmerzt mit Verspätung; dafür lang. Ach, das Herz gibt so schnell nicht auf: die Gewohnheiten bleiben als Phantome, derweil der Kopf erläutert, wie deine Zeit und meine ohne Berührung in dieselbe Richtung fließen.

In Tränen ausgebrochen schließlich über zwei Tafeln Schokolade.
 
 
8. Oktober 2015, 14:24                               ° entfernt

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Abschied
Die Zeit ist immer, immer zu kurz. Die Traurigkeit, die sich in deinen Mundwinkeln sammelt: noch lasse ich sie nicht an mich heran, spiele taub, tue, als könne sie mir nichts; doch sitzt sie schon in meinem Gepäck. Für später. Jetzt kann ich erst einmal winken, winken, bis ich dich nicht mehr sehe.

All meine guten Wünsche werden dich begleiten, in sicherer Entfernung, daß sie hilfreich seien, aber nicht im Wege.
 
 
7. Oktober 2015, 09:15                               ° entfernt

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angesteckt
Diese eine elende Nacht, und wir wissen beide nicht, woher die eigentlich kam, zerstäubt und ist vergessen in dem Moment, da ich dich lächeln sehe.

Dein Lächeln ist kein Lippenbekenntnis, es bleibt auch nicht in den Augen. Es fließt dir über Stirn und Wangen und Ohren, über Nacken und Brust und Arme, es hebt die Raumtemperatur um einige Grad und wischt den Staub von der Sonne, es legt sich auf meine eigenen Lippen, erhellt meine Stirn, faßt nach meinem Herzen und zieht, zieht mich an dich mit einer Kraft, die ich sonst von nichts kenne.
 
 
4. Oktober 2015, 16:47                               ° danach

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Souvenir
Am Morgen nehme ich dich am Gleis in Empfang, ich kalt vom Warten und du ganz warm; dann werfen wir uns dem Herbst in die Arme.

Der ist großzügig: schon hat er die Talflanken rötlich und gelb gefärbt und in den alten Gärten am Hügelrand Nüsse für uns gestreut; wir finden Wildäpfel, Pilze, die allerletzten Brombeeren und eine Herde brauner Kühe im Bach.

Deine dunkle Jacke verziert er mit Marienkäfern, er schenkt uns sonnige Rastplätze, eine Terrasse zum Kaffee, eine launische Katze und zum Schluß eine Häherfeder: das ganze Licht dieser Stunden blau und weiß auf dem dunklen Grund aller anderen, die noch kommen mögen. Die bewahre ich gut.

Später sitze ich im Bus neben dir, und wir sehen die durchwanderte Landschaft noch einmal an uns vorüberziehen, sicher verstaut hinter Leitplanken, hinter Glas. Die Scheibe spiegelt uns undeutlich, ein Paar Menschen; man sieht uns den Weg an, den wir gegangen sind, und nicht die getrennten Wege, die vor uns liegen.

Dieser lange, lichte Tag leuchtet blau und weiß; ich greife die Erinnerungen mit vollen Händen und halte mich an der Freude.
 
 
3. Oktober 2015, 23:17                               ° gegangen

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