Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
Morgen
Die Zärtlichkeit der Frühe, die weit vor dem Licht schon ins Bett zu unseren warmen Leibern schlüpft: blind fassen, vergraben wir uns in Haut, wollen halten diesen, diesen und, ach, doch diesen Augenblick.
Bald darauf strahlt deine Haut im Lampenschein, bringst du den Geschmack von Kaffee in deinen Küssen; das hält ein Weilchen an und führt ein Stückchen weit, komm her!, denn draußen wird es hell.
In einer späteren Frühe dann stehen wir, vier Füße auf Asphalt, drei Hände verschlungen, Stirn gegen Stirn, und sortieren den lichten Tag in deinen, in meinen.
Das muß reichen.
15. März 2017, 18:17 ° gerastet
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Draht
Für Wichtiges taugt er wirklich nicht, doch deine Stimme trägt er mir zu. Ich pflücke den Sinn von den Worten wie trockene Blätter, und dann höre ich: ein wenig rauh vielleicht von der Frühe, Lächeln oder gerunzelte Stirn, ein Seufzen mit tausend Richtungen, Augen und Hände und Gedanken und ihre Beschäftigungen, oder auch einfach nur: dein Schweigen.
6. März 2017, 14:51 ° betrachtet
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gefaßt
Ich lese. Ich staune: das bin ich in deinen Geschichten, fremd und doch ganz klar: ich, wie mich keiner sonst kennen könnte. Ich wende Blatt um Blatt. Du hast mich in den Blick genommen und, was du siehst, in deine Worte gehüllt, und sie passen besser als jedes Kleidungsstück.
Du hast mich erzählt.
3. Februar 2017, 21:11 ° betrachtet
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Dialogisch
Nun aber lege dich, Lieber, und laß dich hexametrisch küssen
— fehlt dem Distichon was, weiß meine Zunge den Rest.
30. Januar 2017, 15:15 ° gemerkt
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