Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
von den Lippen
Unsere Zeit, eben noch in Stunden bemessen, tickt dem Abschied entgegen; wir schauen uns an, ernst, deine Hand an meiner Wange, und lauschen den Sekunden. Du betrachtest mich, daß ich's spüre; da erstrahlt dein Blick, und wie du mir eine Strähne aus der Stirn streichst, sehe ich deinen Mund ein Wort formen: Schön.
30. Januar 2014, 10:27 ° danach
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von den Augen
Grell leuchten die Stämme vor dem dunklen Hintergrund, bis in ihre Äste und feinsten Verzweigungen abgehoben vom Waldsaum. Birken wie umgekehrte Blitze, sagst du, und da sehe ich es auch.
28. Januar 2014, 18:11 ° danach
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zu Bett gebracht
Wie ich beinahe einen Krankenbesuch gemacht hätte.
10. Januar 2014, 17:34 ° danach
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Dies Bildnis
Dein Lächeln im nächtlichen Licht: du bist ein so wunderschöner Schläfer. Ich möchte, wie du da liegst, in Seidenpapier einschlagen und stets in der wärmsten Innentasche bei mir führen.
15. Dezember 2013, 19:30 ° danach
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ferner
Gern hätte ich Arme, dreihundert Kilometer weit zu reichen. Oder bis gestern wenigstens, hin zu dem, was sie schon hielten.
28. November 2013, 22:16 ° danach
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Willkommen
Zelte aufschlagen: mein Rechner auf deinem Tisch, im geborgten Pullover aus deiner Tasse trinken. Die Zeit mit Arbeit füllen und mit den gewohnten kleinen Botschaften an dich. Umgeben sein von deinen Dingen.
Dann färbt sich die Stunde mit Erwartung. Kaffee machen in zwei Tassen, Zucker auf den Tisch, zwei Teller für den Kuchen, den du gestern gebacken hast. Die Fenster öffne ich schon mal, da dreht sich dein Schlüssel im Schloß, und du kehrst heim, in dein Haus, in mein Zelt, in den Raum, wo Dein noch nicht endet und Mein schon beginnt.
24. November 2013, 11:03 ° danach
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Und wir hätten die Zeit.
Abends ein Kuß unter der Tür, es riecht nach Backwerk. Ich trete ein. Du hast meine Kleider gefaltet über die Stuhllehne gelegt, meine Schuhe neben deine gestellt. Und mein Herz rückt für diesmal an seinen Platz.
In der Nacht, als meine Finger dein wirres Haar durchwühlen und strählen, wie sie das sonst mit meinem eigenen tun, fragst du mit schlafsanfter Stimme: Kämmst du mich? Da merke ich's erst, halte dich fest und mich an dir.
Zum Morgen zündest du Kerzen an. Dein Schatten an der Zimmerdecke vervielfacht sich, weicher und heller mit jeder neuen Flamme. Kaffee duftet. Haut wärmt. Zeit verstreicht, wird kostbar, wird knapp. Ich packe mein Herz; ich muß gehen.
Und sie wäre immer wieder neu, und wir könnten uns so viel nehmen, wie wir brauchen.
20. Oktober 2013, 01:40 ° danach
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geteilt
Der Apfel, ein Bissen du, ein Bissen ich; süß und rot und bis auf den Stiel.
Mein Schal, in den ich dich wickelte, als du frorst; du sahst darin aus wie ein hochrangiger Asket. Na, das wußte ich besser.
Vielleicht die Erkältung, mit der du dann später lagst.
Dein Tisch, Zweitopf, Einback. Heiß, gut und durch den Magen.
Das Bett: verdoppelter Platz; eine Decke darüber, und die Kissen immer zur Stelle. Die Zeit blieb höflich außen vor.
Der Atem. Ein wenig Schlaf.
Am nächsten Abend: Erinnerungen, und schon die Sehnsucht.
23. September 2013, 23:58 ° danach
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Zwei Räume
Ich bin in meinem von unserem Tag nur ein Augenschließen entfernt.
21. September 2013, 16:22 ° danach
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Fassung
Du führst mich hinaus, weit hinaus, bis an die zitternden Ränder meiner selbst.
Das Verlangen: immer so groß, daß es mich wieder zu dir spült; nie so groß, daß ich nicht mehr ich wäre.
Du bist da, wenn es mich wegträgt. Wenn ich wieder zu mir komme, fängst du mich auf.
13. September 2013, 01:47 ° danach
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