Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Akribie
Die Zeit meint es gut mit uns. Die Uhr geht auf der Stelle, und wir können einander sorgfältig vermessen: in Blicken, Worten, Berührungen. Jede Falte, jeder Finger, Atemzug, Salz und Lächeln, alles wird zärtlich erfaßt. Die Fülle will kartiert werden, ohne Eile, und wir nehmen es sehr genau mit einander.

Wir zeigen uns nackt, legen uns offen, betrachten einander; nichts entgeht uns, und doch ist immer noch etwas übrig für das nächste Mal.
 
 
21. September 2014, 21:20                               ° danach

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Mitreisend
Wie schnell aus drei Stunden Autofahrt fünf werden, stockend, durch Landschaften, in denen man am liebsten aussteigen würde, immer hinter diesem grellgelben LKW, auf dem steht: Dienstleistung pur. Einkaufserlebnis total. Kundenorientierung ohne Ende, und man möchte der Agentur, die das verbrochen hat, einen unfreundlichen Besuch abstatten.

Aber dann schaue ich nach rechts, und da, wie im Traum, sehe ich dich sitzen. Du spähst mit gerunzelter Stirn hinaus, und ich kann mit dir reden und dich berühren, kann sogar an einer Raststätte rausfahren, um dich ausführlich zu umarmen. Du zitierst Balladen und schmiedest Pläne, und wir lachen: zu Fuß hätten wir uns längst überholt.
 
 
19. September 2014, 23:23                               ° danach

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Kartenlesen.
Jetzt in größerem Maßstab. Ich bin gespannt.
 
 
18. September 2014, 13:38                               ° davor

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in der Nacht
Bei dir unter der Decke, dein leiser, leichter Schlaf neben mir, und in dem dunklen Grau, das von den Wänden auszugehen scheint, dein Gesicht: Du hast es in deine rechte oder linke Hand geschmiegt, zwei Finger stützen deine Stirn.

Es fehlt das Licht, das deine Brauen glänzen läßt, aber ich weiß ihre Stelle links und rechts der Nasenwurzel. Deine Augen sind nichts als die geschwungenen Linien der Lider im Schlaf; nichts verrät, wie sie, offen, das Licht einnehmen, wie dunkel sie sein können am Tag in deinen hellen Zügen.

Und dein Mund in Ruhe, die Lippen entspannt aufeinander, wie in einem gedachten Lächeln; ich aber weiß, wie weich sie sind. Ich kenne deine Zähne. Deine Zunge hat mich studiert.
Ich schaue und schaue. Von Berührung, vom Kuß hält mich die Ruhe zurück, die dich einhüllt und die zu dieser Stunde mehr Anrecht auf dich hat als ich.

Ich gleiche meine Atemzüge den deinen an; ich kann geduldig sein und warte auf den Morgen, wenn dieser Zauber sich löst und Raum gibt für mächtige andere.
 
 
10. September 2014, 12:57                               ° gerastet

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