Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
Widerschein
Du läßt die Rolläden fast ganz herunter, und aus dem Abendlicht auf deinem Gesicht wird ein sanftgrauer Glanz. Später noch löschst du die Lampe am Bett, über mich gebeugt; da leuchtet deine Stirn noch einmal blendend vor der Nacht.
Im Schlaf ist deine Haut das Hellste im Raum. Ich bestaune die Klarheit aller Linien, deinen Schein in der Schwärze.
Ich mag die Lider noch gar nicht heben, als du das erste Licht der Frühe entzündest: eine einzelne Flamme, die Schatten auf deinem Gesicht tanzen läßt. Bald darauf blinzele ich in den Glanz, der aus der Küche deine nackte Gestalt umfließt: du brühst uns Kaffee, den wir dann, aneinandergelehnt, unter deiner Decke trinken werden, während uns allmählich wieder Worte wachsen.
Wenn ich die Augen schließe, sehe ich dich: einem Licht, einer Flamme, der Sonne zugewandt. Du leuchtest. Du schaust mich nicht an; du leuchtest.
3. Oktober 2014, 23:34 ° betrachtet
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besucht
Du hast mich angeschaut. In
aller Deutlichkeit hast Du mich
angeschaut, und Du hast mich mit
Blicken geküßt. Schön ist das, wenn
Du mich so anschaust; wenn wir
einander so voller Einverständnis
in den Blick nehmen. Dann muß der
Blick berühren, was unseren Fingern
und Lippen verboten ist.
Ich habe Deinen Blick mitgenommen.
So kannst Du mich anschauen, wann
immer Du willst.
3. Oktober 2014, 23:18 ° danach
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wund. Und wieder
Wir liegen in der Nacht und decken uns zu mit Dunkelheit; in ihren Falten finden wir einander, Wärme, Duft und Worte, und wieder halten wir uns behutsam, und wieder schenken wir uns mit vollen Händen.
Am Morgen ist die Haut so dünn im Licht, so durchlässig, und hat dem Trennen, dem Fehlen, dem Sehnen so wenig entgegenzusetzen.
1. Oktober 2014, 14:08 ° danach
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Wünschen, nichts als Gutes, so fest und, hier paßt das Wort: innig, daß sich alles zusammenzieht vor lauter Wunsch, als wäre der wünschende Geist ein Muskel, auf dessen Kraft es ankommt. Als würde Wünschen helfen.
25. September 2014, 21:57 ° erwünscht
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Und während
du fern bist, reichen deine Worte doch zu mir; an einen, zwei deiner Sätze gelehnt, bestehe ich meinen Tag.
24. September 2014, 20:54 ° entfernt
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