Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
Inselstunden
Die Reise ohne größere Vorkommnisse, und doch schlägt mir das Herz, als könne im allerletzten Augenblick alles mißlingen. Dann: kann ich mich nicht sattsehen an dir; das letzte Mal muß Jahre her sein.
Erst jetzt, wo er uns gemeinsam an einen Strand gespült hat, ermesse ich den Ozean, in dem ich geschwommen bin. Oben bleiben; Richtung halten. Der Auftrieb von Salzwasser. Jetzt liege ich bei dir, eine Hand zwischen deinen feuchten Schulterblättern, die Lippen an deiner Schulter, und während die Entfernung abperlt von uns, während sich noch in meiner Seele das Endlich! formuliert, da spricht's auch schon: vorbei; und zurück sinken die Stunden ins Meer.
Oben bleiben. Geduldig sein.
31. März 2015, 09:19 ° danach
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Sommerzeit
Eine Stunde weniger warten. Längeres Licht; leichtere Tage.
29. März 2015, 13:41 ° erwünscht
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Päckchen
Tage, an denen mir das Herz ein spitzer Stein ist, ein Stachel im Fleisch, ein Faß zum Überlaufen, ein Schloßhund, eine Mördergrube.
22. März 2015, 22:39 ° entfernt
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Sonne, angebissen
Das Licht hat was von Untergang, dabei steht die Sonne hoch überm Horizont. Die Landschaft verschattet leise, und plötzlich fühlt sich die Luft nach Winter an. Wir gehen weiter, um warm zu bleiben, und weil die Sonne selbst jetzt noch zu hell ist für den Blick, schauen wir einander an im Halblicht. Der Himmel steht voller Lerchen.
Auf allen Landstraßen ein einsamer Radfahrer, schnell, das Gesicht verhüllt. Die Sonne wächst schon wieder, da schlüpfen wir in den Wald zu Goldammer und Rotkehlchen, ein Stückchen weg vom Weg: über deiner Zärtlichkeit der blaue Himmel in den Zweigen.
Auf deiner Haut ist das Licht dann ganz gesund; warm und schön bist du meinen Händen, unfaßbar. Wie Milch so schön.
20. März 2015, 22:46 ° gegangen
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