Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
An dich
Ach, du ...
Wir müssen uns öfter.
Viel.
Und daß uns die Pläne nicht ausgehen.
1. Februar 2016, 19:36 ° erwünscht
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Möchte ich dir
Kleinfingerlang Ingwerwurzel (mein Finger, nicht deiner) sauberbürsten und mit dem schärfsten aller Küchenmesser, am liebsten dem mit dem Holzgriff, in Scheiben schneiden, dünn wie ein Hauch.
Sofort in die Glaskanne werfen oder in den Steingutkrug, in dem du bei Tisch dein Trinkwasser hast, und aus dem am liebsten noch pfeifenden Kessel überbrühen. Die Nase in den Dampf halten; das schon tut gut.
In kleinen Portionen (du in der roten, ich in der blauen Tasse, darum die Hände geschmiegt) und in kleinen Schlucken schlürfen. Das brennt so schön am Gaumen, das klärt den Hals und wärmt im Bauch und wird schärfer und schärfer mit der Zeit. Schneller trinken, wenn die Hände langsam nicht mehr denken: heiß.
Mit jedem Kuß an Gesundheit gewinnen.
26. Januar 2016, 11:58 ° erwünscht
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38,4°
Weißt du noch, wie wir schon gleichzeitig krank wurden, als wir uns noch nicht einmal gesehen hatten? Damals las ich das erste Buch, das du mir geschenkt hattest, in vom Fieber umso leuchtenderen Farben: ein Raum aus Worten, in dem du fast noch wohntest. Und fühlte mich wohl darin.
Wie jedes Mal scheint das Fieber die Entfernung größer zu machen, aber den Raum zwischen uns spröder, durchlässiger für Worte, für Wünsche.
23. Januar 2016, 16:06 ° entfernt
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zerbrechlich
Als alle Teller geleert waren, das Licht draußen sich in die Straßenlaternen zurückgezogen hatte und die Schuhe schon voll Erwartung an der Tür standen, da legtest du dich noch einmal auf unser Bett. Schmal sahst du aus in deinen Schichten dunkler Wolle; die Stirn glatt, die Lippen wie auf Porzellan gemalt. Du sahst mich aus fernster Ferne an und hieltest unsere letzten Minuten an deine Brust gedrückt.
Wenig hilft gegen die harten Stunden, die den hellen folgen; man müßte lernen, Licht zu speichern. Oder die Zeit anzuhalten. Oder einfach: leichter zu fallen.
13. Januar 2016, 23:38 ° danach
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