Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Wie's geht
Nach und nach, mehr und mehr, wieder und wieder: zergeht die Zeit, scheinst du mir wie geträumt, sprech ich deinen Namen, einen Zauber.

Ach, ganz gut eigentlich.
 
 
28. März 2016, 01:00                               ° entfernt

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hier & da
Unordnung sein dürfen in der freundlichen Ordnung deiner Tage.
 
 
26. März 2016, 22:46                               ° erwünscht

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Deinen Nacken küssen
Unser Ziel ist schon zu sehen, da wechseln wir noch einmal die Richtung und suchen uns ein Plätzchen ohne Wind. Ein paar Stufen vor einer Gartenmauer müssen reichen, trocken und nicht direkt im Blick; da lassen wir uns vorsichtig zwischen Steinbrech und Mauerpfeffer nieder, und ich umarme dich hinterrücks und halte dich fest.

Die Zeit bitte ich, nicht so schnell zu vergehen; den Weg, etwas zu warten. Ein wenig Abstand, bitteschön. Dann schließe ich die Augen und tauche in deinen Duft. Jeder Atemzug kostet mich einen Kuß, das ist ein leichtes, und wärmt mich für das Ende unsres Tages. Das ist süß und bitter in gleichem Maße, und als der Weg sich schließlich räuspert und die Zeit mit den Füßen scharrt, bin ich so froh, wie man traurig nur sein kann.
 
 
20. März 2016, 18:05                               ° gemerkt

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Farben
Ein ganzer Landstrich für uns: der Weg führt gleich in Raubvogelhöhen, und wo wir hinwollen, können wir tief drunten im Dunst schon ahnen. Der Himmel trägt noch sanfte Farben, doch ins Waldbodenlaub gestreut strahlen Sternhyazinthen, bestürzend blau, rührend wie Tränen.

Der Wald ist noch kahl. Man muß genau schauen, dann sieht man, wie dicht die Knospen vorm Springen stehn. Wir gehen neben- und hintereinander und sagen gar nicht viel, und immer wieder packt mich das Glück: da bist du, deine Hand in Reichweite, wir haben einen Weg und ein Bett zur Nacht.

Wir finden eine Bank am Weg für Brot, Wurst, Käse und Äpfel aus dem vorigen Jahr. Was sehen die Wanderer, die uns lächelnd grüßen? Unsere ernsthafte Freude sicherlich; Eintracht; Abenteuer vielleicht.

Am Abend trotten wir zweimal an der Unterkunft vorbei; ich bin zu müde zum Schilderlesen. Aber die Wirtin hat uns ein Zimmer nach hinten raus gegeben, und das goldene Uferlicht verzaubert für uns den nächtlichen Fluß.

Ich bestaune deine Fähigkeit, überall daheim zu sein. Wo ich ein Fleckchen des Zimmers bewohne und den Rucksack gar nicht auspacke, da streckst du dich, hängst deine Kleider über Möbel und gehst ein und aus. Etwas von diesem Daheim strahlt ab auf mich, und da fällt es auch mir nicht schwer.

In der Nacht ziehen sich alle Farben zurück; uns bleibt nur das Weiß. Im weißen Bett liegen wir Stirn an Stirn und halten einander fest; deine Haut wie Milch, fast durchsichtig dein Gesicht um den Glanz der dunklen Augen. Du bist, denke ich, als schon der Schlaf nach mir greift, ein Wesen von weit her, zielstrebig geflogen, nun leicht und nackt in meinen Armen.

Morgens wecken uns Amseln und schimpfende Enten zu einem himmelgrauen Tag. Auf dem Weg weiter drehen wir uns immer wieder und bestaunen die zurückgelegte Strecke. Nach vorn schauen mögen wir nicht recht, denn da wirst du mir abhandenkommen, anderer Wege gehen; und das bleibt schwer, ganz gleich, wie oft es uns schon geschehen ist.
 
 
19. März 2016, 18:26                               ° gegangen

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