Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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à trois
Glücklich zusammengetroffen in deinem Bett: du und ich und Kaffee. Beziehen mußt du wohl neu; aber haben die Küsse nicht herrlich geschmeckt nach uns allen dreien?
 
 
24. Januar 2014, 19:06                               ° eingenordet

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vermischt
Als du in die Kissen zurücksankst und dein Gesicht meinem Mund botest, fand ich in deiner Halsgrube einen warmen, salzigen Ozean, wie Milch und Tränen.

Schau, wollte ich dir sagen und dich bei der Hand nehmen, mit an seine Küste, seine Tiefe ausloten, seine Ausdehnung und seinen Geschmack, seine Oberfläche betrachten: schau, das sind wir, du und ich.

Das Entzücken verschlug mir die Worte, und so sagte ich dir alles, Milch, Salz, Meeresgetier, hüpfende Kiesel, Überfahrt, Brandung und Gischt, in einem Kuß.
 
 
29. November 2013, 10:50                               ° eingenordet

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Traumwandlung
Geweckt habe dich ein Kuß zwischen die Schulterblätter, ein Atemzug im Nacken. Im Halbschlaf habest du eine Hand, eine zielstrebige, gespürt; blind über deine Flanken sei sie gewandert, im Finstern über deinen Rücken geglitten, und habe auch sonst, was sie wollte, gewußt.

Ich kann das verstehen. Oh, das hätte ich mit dir gemacht, jederzeit.

Daß ich das aber gewesen sein (nicht nur ein-, nein, dreimal) und daß ich am Morgen so gar nichts davon wissen soll -- das wäre mir nicht eingefallen.

Ich kenne dich, scheint's, im Schlaf.
 
 
21. November 2013, 20:43                               ° eingenordet

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unverfroren
Was du mir schenkst, wenn ich mich in deine Hand begebe. Und daß du dich mir schenkst, daß ich dich habe und halte und teile mit dir: Entzücken, an einander.

Wagemut wird es an der Landschaft, an der Aussicht. An der Welt; aber das wissen wir längst.
 
 
10. Oktober 2013, 20:52                               ° eingenordet

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zu nichts
An dich geschmiegt spüre ich deine Haut, feucht und ein wenig zu heiß. Wie du die Augen geschlossen hast; erschöpft siehst du aus. Ich lasse dich schlafen.

Ich lasse dich schlafen. Ich küsse dir nur leise die Schläfe. Du duftest wie du, und ich küsse dich rasch noch hinters Ohr. Du schauerst zusammen; ich küsse deinen Hals, küsse deine Schulter. Da wendest du dich, bietest mir deine Haut.

Aus jedem Kuß wächst ein neuer, eine Saat aus Küssen, eine Kette, fort und fort, über und über, und mit jedem Kuß finde ich heim, ziehe Kreise, umfange dich, ganz, bis das letzte Wort, das dir bleibt, die letzte Silbe, sich zitternd in deinem Atem bricht:

Schön.

Und das bist du.

Ich küsse deinen Mund und ziehe dir die Decke zurecht. Ich lasse dich schlafen. Ich küsse deinen Mund. Ich lasse dich schlafen.
 
 
28. September 2013, 21:31                               ° eingenordet

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Vergessen
Dein nachtschöner Leib in den Kissen macht mich wach; dein Atem dabei: oh, bleib so. Bleib. Wie du da liegst, matt leuchtend, warm, kommt alle Zeit nicht über dich hinweg, und alle Welt wird mir zu dir, ganz und gar.

Mein Spüren überläuft dich. Mein Kuß. Blind ertasten sie die Richtungen, an nichts weiter denkend. Dein Schlaf
verliert sich unterwegs.
 
 
29. August 2013, 20:39                               ° eingenordet

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Mit Herzen, Mund und Händen
Du. Du. Du:

Deine Wärme erproben und deine Empfindlichkeit. Die Körnungen deiner Haut, die zärtlichen Stellen, die griffigen, und wie das paßt und froh ist.

Dein Kopf, rücklings in die Kissen gedrückt; die Augen geschlossen vor lauter Spüren und die Lippen heftig geöffnet; wie dein Mund kühl ist, wenn mein Kuß auf ihn fällt.

Ein mühseliger Blick zwischen Schweben und Schrei. So dringlich dein Name; wie wir Worte greifen und einander auf die Haut erzählen. Die Sprache: längst verlassen.

Einander verstanden haben und von neuem verstehen. Sehr. Nie ganz; und schon gar nicht genug. Wie das hinausweist über. Über.
 
 
17. August 2013, 18:10                               ° eingenordet

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gütiger Grund
alles Denken abgestreift
ineinander schlüpfen
leuchtwärts
 
 
14. Juli 2013, 18:14                               ° eingenordet

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Quelle
Wenn die Welt wieder Raum bekommt um uns, wenn unsere Wortlosigkeit verhallt ist und die Erde unsere Körper an sich zieht, küßt du mir das Salz von den Schläfen.

Wo die Tränen herkommen, weiß ich selber nicht.
 
 
1. Juli 2013, 13:50                               ° eingenordet

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Himmel
Ausgezogen: von zuhaus, und alle Kleider. Nie so nackt gewesen; dein weißer Leib bei meinem im Laub des vorigen Jahrs. Dein und mein Atem reicht bis ans Dach des Waldes, und der Atem des Tags dringt bis auf unsere Haut.

Dunkel blickst du mich an, wie wir uns, Hände und Münder und Mitten, aneinanderdrängen und die Weite auf Abstand halten. Ein dünner Film Kühle schwimmt auf deiner Haut. Der Vogelchor nimmt sich zurück. Und als sich dein Laut mit den Geräuschen des Waldes mischt,
öffne ich die Augen

weit

lasse den Himmel in mich hineinfallen mich ausgießen mit Blau bis auf den Grund lasse mich trinken vom Licht

*


Später küsse ich dir kleine Tupfen vom Firmament auf den Leib, sacht und sorgsam, mit Stäuben, Insektentanz und Vogelflug. Mit den ziehenden Wolken. Mit Planeten, mit Gestirnen.
 
 
19. Juni 2013, 09:19                               ° eingenordet

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