Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
zusammen
Zur Nacht denke ich an die Dunkelheit, die dich nun zudeckt; es ist dieselbe, unter der ich schlafe.
9. November 2014, 22:03 ° entfernt
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Geduldauszahlung
Und dann gibt es Tage, mit denen ich ganz in Frieden bin. An denen weiß ich, daß es dich gibt, und brauche dafür nur deine Worte und meine Erinnerungen. Da genügt es, daß wir unterm selben Himmel wohnen; bald ist gar nicht mehr lang hin, und wenn ich die Hand ausstrecke, kann ich deine fast schon greifen.
7. November 2014, 13:53 ° entfernt
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Gut ist das nicht; was aber tun?
Als wäre solche Zeit nicht die Hälfte wert.
2. November 2014, 09:51 ° entfernt
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zu schön
Sacht verliert das Laub sein Grün und Äste und Zweige die Blätter; im Strom spiegeln sich Pappeln lohgelb, die Wälder werden fadenscheinig, durchlässig fürs Licht. Kilometer um Kilometer Herrlichkeit zwischen dir und mir.
26. Oktober 2014, 18:59 ° entfernt
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auf Null
Gehemmter Lauf der Zeit: weil ich statt der Tage die Stunden zähle, werden aus den kleinen Zahlen größere.
18. Oktober 2014, 17:44 ° entfernt
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Schritt und Tritt
Ich bin den Weg unzählbar oft allein gegangen und ungezählte Male mit dir. Er selbst ist ein freundlicher Begleiter, gekleidet nach Jahreszeit: Wo im Frühjahr der Weißdorn blühte, steigt jetzt Nebel aus den Tälern; wo vereiste Pfützen knackten, stapfe ich heute im Schlamm. Die Wegwarte trägt verspätete Fetzen vom Sommerhimmel, und während ich mich über die letzten Kartäusernelken beuge, denke ich an die allerletzten, die wir dezembers bestaunten.
Ich überhole uns an der Steigung, wo ich dich, in einer steileren Sonne, in den Armen hielt gegen die Traurigkeit. Bei der schönen Aussicht störe ich nicht unseren Kuß. An dieser Bank gehe ich auf Zehenspitzen vorbei, denn da liegst du, mit geschlossenen Augen, und schenkst deine Stirn meinen Händen. Überall verstreut finde ich Zeilen aus Gedichten, die du mir gesagt hast.
Kein Weg ist zweimal derselbe; jedes Mal, das ich ihn gehe, verwandelt ihn für alle weiteren Male. Und gerade wenn du fehlst, ist es mir unmöglich, ohne dich zu sein.
15. Oktober 2014, 22:30 ° entfernt
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Derweil
dreht die Zeit Kreise um mich, immer wieder dieselben, engen. Und irgendwo muß sie wohl auch verstreichen -- wenn ich aufschaue, ist die Sonne untergegangen, und ich finde mich nach wortlosem Tag in wortloser Nacht.
Du sollst, du mußt es besser haben. Ich schaue täglich, wie dein Wetter ist.
14. Oktober 2014, 16:52 ° entfernt
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Wilde Orte
Ein Buch. Ein Topf, ein Knopf, eine Nadel, eine Nuß, ein Stein. Ein Buch, ein Tuch, ein geknickter Zweig am Weg; Worte, Blicke und Blitze der Erinnerung. Ein Buch. Träume, natürlich, und nicht zuletzt die Sehnsucht.
Wir haben viel, was uns erinnert, was uns den Weg weist.
Und nun folge ich dir auf einen Baum, auf eine Insel, in ein verborgenes Tal und weiter; sehen kann ich dich nicht, aber auf das Echo deiner Tritte lauschen.
12. Oktober 2014, 21:15 ° entfernt
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Imperativ
(Wie sich die Augenblicke drängen, hier, jetzt, mach, daß ich sie fasse. Als könnten sie abhanden kommen ohne Worte, als hätten sie, als hätte ich etwas davon, daß ich ihnen Gestalt verleihe. Als hinge etwas davon ab.)
10. Oktober 2014, 18:44 ° entfernt
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und ich davon muß
Es ist, ich weiß das, schwer. Je mehr man daran denkt, umso schwerer; und dann wieder schwerer, als man für möglich gehalten hätte. Wir aber haben es gut, denn es geht ja vorbei.
Laß dein schweres Herz an einem freundlichen Platz. Nimm dir ein leichtes, ein Reiseherz, das sich gern tragen läßt und Lust hat zu springen. Die betrübten Augen tausche gegen frische, scharfe, denen Bilder in Schwärmen einfallen. Und nimm ein Paar warmer Hände mit, denn es ist schön, Schönes zu halten und hin- und herzureichen.
Leg der Sehnsucht Zügel an, binde sie außer Sichtweite fest. Sie wird warten, darauf kannst du dich verlassen. Mach dir keine Sorgen. Reise leicht und gut.
Reise in Liebe. Komm in die Liebe wieder.
9. Oktober 2014, 13:46 ° entfernt
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