Wunderkarte: Pfad- und Wegelager
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Schößling
Du liegst ausgestreckt, und ich erkunde die Ebene deines Rückens, mit den Lippen die Wirbelsäule entlang, eine seufzende Spur von Hüfte bis Schulterblatt; im Nacken sträuben sich silberne Härchen, und da, ganz unerwartet:

Zart und aufrecht steht dir zwischen Hals und Schulter eine junge Buche, zwei Handbreit hoch, die leuchtenden Blätter auf deiner leuchtenden Haut wie vorsichtige Fingerspitzen, und so sehr du fühlst und schauerst, so geborgen steht sie da in deinem Arm, Zeugin jedes meiner Küsse.
 
 
26. August 2015, 22:47                               ° gerastet

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Myriaden
Beim Umlagern nur eines Teiles unserer Gespräche hätte ich Schaufeln, ach, Bagger brauchen können.

Hier ein Satz, da ein Aufsatz, mal ein kleiner Wetterbericht und mal zur Lage der Nation, Nabelschau und Nachbetrachtetes, Träume, Fragen, Zweifel und Gelächter -- kein Mensch könnte das zählen, keiner ermessen: ein Fluß, ein Strom, eine Flut von Worten.

Ich bin, nein: wir sind reich.
 
 
20. August 2015, 11:34                               ° betrachtet

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Rituale
Die kleinen Dinge, auf denen mein Tag fußt: die Stimmen am Morgen, zögerlich, halbwach oft nur, und ich telefoniere doch nicht gern.

Die Worte, in alle Stunden gewebt; die immergleichen Worte in der Frühe, das Sichten meiner Träume, und abends dann all die Wünsche und die Wünsche hinter den Wünschen, die die Nacht bevölkern.

Das Buch auf dem Kopfkissen.

Der Rucksack: die Karte, die Wasserflasche, Vorräte für zwei. Die Hand auf dem Ärmel: schau!, Hände, die umfangen, die sich verschlingen.

Ausgestreckte Hände, immerzu, unsichtbar.
 
 
19. August 2015, 11:34                               ° entfernt

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Im praktischen Packsack
Eine Umarmung für die Hosentasche, zum Auffalten und Sich-Hineinfallenlassen, wenn es sein muß. (Notfalls: heimlich danach fassen und die Finger fest darum schließen.)
 
 
30. Juli 2015, 20:37                               ° erwünscht

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